Straßburg: Stadt der spiegelnden Kanäle
Ein sonniger Tag im goldenen Herbstlicht ist genau die richtige Gelegenheit für einen Ausflug nach Straßburg ins Elsass. Ein kurzer Sprung über den Rhein bringt den Besucher in eine Stadt, in der er sich augenblicklich zurück ins Mittelalter versetzt fühlt. Nicht, weil dort die hygienischen Bedingungen derart im Nachtreffen wären, nein: die Rede ist vom Flair der alten Fachwerkhäuser, Pflastersteinstraßen und Kanäle. Eng an eng drängen sich die urigen Häuser der Altstadt – besonders eindrucksvoll im Stadtteil „Petit France“ zu bewundern … Das Licht der untergehenden Sonne taucht die Häuserfronten in warme Farben. Das bunte Herbstlaub raschelt munter in den Bäumen entlang der Flussufer. Und wenn sich der Wind legt, werfen die Fassaden und Brückenbögen ein makelloses Spiegelbild auf die ruhende Wasseroberfläche … Gemächlich zieht ein Kahn vorbei und passiert die nostalgischen Schleusenanlagen. Ganz nach dem Vorbild ihrer „großen Brüder“ aus Paris befördern Aussichtsboote unter wetterfesten Glaskuppeldächern die Schaulustigen bequem durch die Kanäle der Stadt … Ein Stadtbummel, der auch das nächtliche Straßburg beleuchtet, nimmt den Leser mit auf eine sinnliche Entdeckungstour durch die elsässische Hauptstadt.
Weihnachten im Elsass
Die Besucher der St. Georgskirche in Sélestat müssen schon zweimal hinsehen, bevor sie begreifen, dass keiner sie auf den Arm nehmen will. Nein, dass hier die geschmückten Weihnachtsbäume an langen Ketten von der Decke herunterhängen, das hat alles seinen tiefen Grund. Zu Zeiten, in denen es an Weihnachten in den Kirchen noch richtig eng zuging, entschloss man sich in der Heimat des Weihnachtsbaums, dem Elsass, dazu, die Bäume einfach hoch zu hängen und über den Köpfen baumeln zu lassen. … Doch nicht nur Bäume hat das Land des Weihnachtsbaums zu bieten. Das Elsass ist auch bekannt für seine „Kougelhopf“-Kreationen, die von süß bis deftig reichen. Beliebt sind zudem Bredele, Lebkuchen, Leberpastete und heißer Heidelbeerwein – oder auch die goldene Variante des Glühweins aus mit Gewürzen verfeinertem Weißwein. …
Widmet man sich in und um Straßburg, der Stadt mit dem größten und zugleich ältesten Weihnachtsmarkt Frankreichs, vor allem um die Aromen, pflegt man in Saverne das Brauchtum der Lichterkränze auf dem Haupt des Christkindels. Hans Trapp alias Knecht Ruprecht treibt um Hagenau sein Unwesen – im offiziellen „Land der Weihnachtsgeheimnisse“. Und Sélestat hat seinerseits ein „echtes Original“ zu bieten: Wenn „Professeur Sappinus“ mit Humor und Fachwissen über die Geschichte des Weihnachtsbaums referiert und seine Gäste durch die Wald- und Gartenausstellung im Caveau Sainte-Barbe führt, dann könnte man glauben, diese Figur hätte es schon immer gegeben. Doch der selbst ernannte „Professor Weihnachtsbaum“ hat sich durch sein Engagement und seine unerschöpfliche Kreativität vor Ort eine eigene Marktlücke geschaffen, aus der er heute nicht mehr wegzudenken ist. Doch noch eine weitere Besonderheit befindet sich in dem kleinen Örtchen Sélestat, die es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hat: die „Bibliothèque Humaniste“. Hier finden sich unter vielem anderem etwa die allerersten schriftlichen Belege und Spuren über die Herkunft und Entstehungsgeschichte des Weihnachtsbaums. Seit dem Jahr 2011 zählt die Bibliothek zum UNESCO-Weltkulturerbe. …
Weitere Reiseziele in Frankreich:
Paris, Bretagne und die Region um Arcachon an der Atlantikküste …