Advent und Weihnachten in der Schweiz

Es ist Samstag, der 8. Dezember 2018. Seit gut zwei Wochen hat sich die Stadt Basel bereits ihr festliches Gewand übergezogen. Auf dem Barfüsserplatz inmitten der Innenstadt zieht der älteste Weihnachtsmarkt der Schweiz Gäste von weither an. An den Ständen bieten Hutmacher, Mineralienhändler, Zinngießer, Glasbläser, Holzschnitzer und Töpferer, Gewürzhändler und Spielwarenhersteller, Waffelbäcker und Grillmeister ihre Waren zum Verkauf an. Jeder Basler kennt sie, die typischen Produkte der Basler Weihnachtszeit: die Basler Brunsli und Läckerli, die beliebten Grättimänner, die Weihnachtsplätzchen oder -guetzli, die Mailänderli und die verschiedenen Sorten von Lebkuchen, die es überall gibt. Es wird emsig geschaut, gekauft – und alle Sinne werden geweckt. Da plötzlich übertönt ein durchdringendes, tiefes Brummen und Grollen die Festidylle. …

Unter dem Rufen und Winken der Spalier stehenden Weihnachtsmarktbesucher schiebt sich ein rollender Tross aus über und über mit Girlanden und Glitzerschmuck behängten Motorrädern durch die Gassen. … Sie ziehen alle Aufmerksamkeit auf sich: die Männer in den Santiglaus-Kostümen – wie die Schweizer den heiligen Sankt Nikolaus nennen – auf ihren dicken Harleys. Heute ist ihr großer Auftritt – es ist Zeit für das alljährliche Harley Niggi-Näggi Event. …

Auf allen Vieren durch das Berner Oberland

Eben war da noch ein kleines, blaues Fenster am Himmel zu sehen, durch das die Sonne gnadenlos ihre sengenden Strahlen herunter sandte. Jetzt trieb der Wind auf einmal dichte Nebelwolken gegen den Berg und über die Hochalm. Im Nu waren die Gipfel eingehüllt in weiße Zuckerwatte, die feinste Wassertröpfchen mit sich brachte. Graue, schwere Gewitterwolken folgten und brachten den ersehnten Regen mit sich.

Jetzt aber nichts wie raus und auf ein weiches, saugfähiges Moospolster liegen! Alle Viere von sich gestreckt den sanften, kühlen Nieselregen auf der nackten Haut genießen. Das war mein einziger Gedanke, und den setzte ich sofort in die Tat um. Was für ein berauschendes Gefühl, wenn die Nässe langsam in alle Poren eindringt und die schwarze Haut wieder geschmeidig und gleitfähig macht. Ja, so schön kann das Leben sein, wenn es regnet und man ist wie ich: ein Alpensalamander. Ungewöhnlicher kann die Sichtweise wohl kaum sein, aus der eine Reportage die Bergwelt des Berner Oberlandes beschreibt. Diese jedenfalls sieht alles aus den Augen eines echten Einheimischen: des Alpensalamanders.

Weitere Themen und Gebiete:

Herbststimmung am Vierwaldstättersee; Sommer und Winter am Genfer See; Wintersportorte und Zug-Abenteuer; Basel und Zürich sowie die Tropenhäuser bei Wollhusen